Entwicklung des Subaru SVX

Beständigkeit und Zuverlässigkeit

Der Rundgang durch ein modernstes automatisiertes Montagewerk kann sich für denjenigen als absolut verwirrende Erfahrung erweisen, der ein Fahrzeug fast wie ein Lebewesen betrachtet, der ein Auto als Kreation empfindet, die von verschiedensten Wesensmerkmalen, Charme und Persönlichkeit geprägt ist.

Hier werden jedoch riesige Rollen voll Stahlband entwirrt, in haushohe Pressen umgeladen, zu gewundenen Platten verarbeitet, zu Baugruppen miteinander verschweißt und anschließend zum nächsten Fertigungsabschnitt transportiert, bevor überhaupt ein Mensch Hand anlegt. Der Prozeß wirkt unpersönlich, aber er ist effizient und führt letztlich zu einer Rohkarosserie, die die Grundlage dessen darstellt, was man als  richtiges Fahrzeug   bezeichnet.

Rohkarosserie

Tatsächlich repräsentiert die Rohkarosserie die enormen Erfolge, die man im Bereich der Gestaltung bereits erzielt hat. Die Rohkarosserie muß eine derart große Festigkeit aufweisen, daß eine solide Grundlage für die Torisionssteifigkeit besteht, gleichzeitig muß das Material jedoch so biegsam sein, daß es den Aufprall mit einer Geschwindigkeit von 30 Meilen/Stunde auf eine NHTSA-Barrikade übersteht.

Der Stahl muß so biegsam sein, daß man daraus die extremsten Konturen erstellen kann, gleichzeitig soll das Material jedoch so belastbar sein, daß es die Fahrt auf holprigen Straßen unbeschadet übersteht. Außerdem muß das Metall so ebenmäßig und glatt sein, daß er darauf aufgetragene Lack spiegelblank wirkt. Er darf dabei jedoch keine Schäden durch sauren Regen, Streusalz oder Steinschlag erleiden.

Die Vereinigung dieser widersprüchlichen Aspekte ist ein Teil jeder technischen Symbiose bei der Entwicklung eines Neuwagens. Subaru ließ bei der Kreation ihres SVX jedoch eine besondere Vorstellungskraft wirken. Die Verstärkung diverser Strukturelemente, wurde zur Unterstützung der Federung vorgenommen und um den Fahrgastraum vor Erschütterungen zu schützen. Verformbare Abschnitte im Front-und Heckbereich ermöglichen das kontrollierte Auffangen der bei einem Aufprall wirkenden Kräfte, hier wurden sämtlichen Normen, die für einen solchen Fall gelten, berücksichtigt und eingehalten.

Probelauf

Beim Probelauf des SVX brachten die Subaru-Ingenieure zahlreiche Details zum Vorschein, die sich noch verbessern ließen. Im Bezug auf die Festigkeit der Karosserie gab es noch Verbesserungsmöglichkeiten, dies wurde in drei Stufen erreicht und zwar durch die Verstärkung und Verstrebung des Hecks, der Front und der Hauptdachkonstruktion, wobei das schlanke Profil erhalten blieb und das äußere Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt wurde. In dieser Entwichlungsphase wurden auch die vorderen und hinteren Dachstreben enger miteinander verbunden, um die Karosseriephase zu verbessern und Vibrationen auszuschließen. Dies war besonders kritisch im Hinblick auf die Glasdachkonstruktion des SVX. Die Rahmenkonstruktion des Glaselementes wurde mit der Karosserie verbunden, so daß diese als shear plate diente und damit die Festigkeit erhöht wurde. Die Scheiben gibt es in zwei verschiedenen Tönungen, beim Einbau richtet man sich nach der Farbe der Innenausstattung.

Die Wirkung der verformbaren Karosserieteile ist gerade in vielen Bereich von besonderer Bedeutung. Die sorgfältige Auswertung des Crashtests zeigte, daß beispielsweise der HO-Motor unter die Bodenplatte verschoben wird und somit-hilft, Leben zu retten.

Beständigkeit der Karosserie

Um die Beständigkeit der SVX-Karosserie zu gewährleisten, wurden Falten und Einbuchtungen vermieden, in denen sich Feuchtigkeit ansammeln kann. Beide Seiten aller Blechelemente wurden galvanisiert:

Die erste Korrosionsschicht besteht aus Zink, die zweite aus einer Zink-Nickel-Verbindung, die die Haftung des Lacks verbessert. Nachdem die Karosserie gründlich gereinigt worden ist,  wird eine Grundierung mittels Electrophorese aufgebracht, anschließend wird die Farbe in zwei Schichten aufgetragen, zuletzt erfolgt die Versiegelung mit Klarlack. Die Radhäuser werden mit Kuststoff-Innekotflügel versehen. Die Hohlräume werden mit Wachs behandelt und der gesamte Unterboden wird mit einem Polymer-Korrosionsschutz versiegelt.

Trotz aller Bemühungen der Designer kann Steinschlag jedoch die gesamte Schutzschicht bis auf den Metallkern zerstören, so sind besonders anfällige Bereiche des SVX mit elastischen Materialien verkleidet. Die Stoßfänger sind ein anschauliches Beispiel für diese Verfahrensweise, wobei hierdurch auch dem Aspekt Design und Aerodynamik Rechnung getragen wird. An bestimmten stellen werden die lackierten Oberflächen durch eine spezielle Verbindung gegen Verkratzten geschützt, es wird eine Schutzschicht gegen Steinschlag aufgetragen oder eine rostabweisende PVC-Abdeckung angebracht.

Design-Entwicklung des Subaru SVX

Die meisten Amerikaner sind der Ansicht, daß die japanische Automobilindustrie sich im großen und ganzen bei der Produktion ähnlich effektiver Lösungen bedient, um den technischen Anforderungen und dem Marktbedarf gerecht zu werden, man unterscheide sich nur geringfügig bei der Verbindung verschiedener Eigenschaften und im Charakter. Die amerikanischen Konsumenten stellen an alle japanischen Autohersteller ähnliche Erwartungen und zwar,, daß sie hauptsächlich die Einheit und Zuverlässigkeit all ihrer Vorgänger nachahmen, während sie wohlüberlegt die Bereiche, die einem starken Konkurrenzkampf unterlegen sind, nämlich die Ausführung, das Design und den Komfort, ständig verbessern.

Die in Japan geltenden sehr präzisen Design- und Herstellungsstandards verleihen dieser Ansicht noch mehr Nachdruck, aber bei den japanischen Herstellern existiert hinsichtlich der Philosophie und der Zielrichtung eine sehr viel größere Vielfalt als man gemeinhin annimmt. Nun, nachdem die japanische Industrie konkurrenzfähig geworden ist, indem man eher neue Märkte definiert hat, als sich an die Bedarfsstruktur des bestehenden amerikanischen Marktes anzupassen, wird diese Vielfältigkeit mehr und mehr an Bedeutung gewinnen.

Subaru ist einer der japanischen Hersteller, der von Anfang an einen anderen Weg eingeschlagen hat, indem man eine Alternative anbot und sich nicht unbedingt an der Hauptzielrichtung des amerikanischen Marktes orientierte. Wie Saab aus Schweden, Audi aus Deutschland und der weniger bekannte Lancia aus Italien wurde Subaru zumindest als la- Produkt oder als herausragendes Fahrzeug bekannt.

Innenausstattung

Der eindrucksvollste Aspekt der Innenausstattung, der bereits in den ersten Entwürfen angedeutet wurde, ist die glänzende Gestaltung des Bereiches:

Türöffner/ Fensterbedienung/Abjage, wobei dieses Element auch neben dem jeweiligen Rücksitz integriert wurde. Die Sitze der Grundversion sind eher mäßig gepolstert, hierbei wurde ein attraktiver, kontrastreicher, zweifarbiger Venylbezug mit Kunstlederstreifen verwendet, die Lederausstattung der Touringversion ist aufwendiger, jedoch von der Optik her weniger interessant. Insgesamt überzeugt die Innenraumgestaltung und erfüllt die Erwartungen an Ausstattung und Komfort, sie ist durchdacht , aber die Umsetzung  erfolgte in unaufdringlicher Art und Weise. Sie ist im wesentlichen in einer Farbe gehalten, in einer zweckmäßigen Kombination von Grautönen, die eine ruhige Ausstrahlung verleiht und mit allen Farbmöglichkeiten des Wagens harmoniert.

Einerseits wirkt die Umrahmung der Seitenfenster sehr dominant, zunächst wird der Augenmerk auf Nebensächlichkeiten gerichtet, nimmt man dann jedoch im wagen Platz, stellt man fest, daß die Gestaltung des Innenraumes den ersten Zeichnungen entstammt. Von Anfang an wurde das Armaturenbrett fortwährend als Vereinigung sämtlicher Kontrollsysteme konzipiert, wobei sich dieses bis zum Schaltknüppel und der Handbremse fortsetzt.

Das aus einem Teil gefertigte Gehäuse für die einzelnen Instrumente und Kontrollsysteme ist in einem dunklen warmen Grauton gehalten und weist eine feine Struktur auf. Die Hauptinstrumente wie der 9000 prm-Tacho und der 160 Meilen/Stunde-Geschwindigkeitsmesser sind als einfache runde Skalen gestaltet.

Auf der Konsole zwischen der Bedienungseinheit für Wärme/Luftzufuhr und der Schaltung befinden sich zwei flache, fast unscheinbare Felder. Hinter dem oberen verbirgt sich die Musikanlage, zum Schutz vor Diebstahl, das untere verdeckt den Aschenbecher.

Die Erschaffung neuer Grundsätze

Hierzulande wird der Begriff,, High Performance“ niemals mit dem Wort

,, Subaru“ in Verbindung gebracht, in Japan ist das anders. Nehmen wir z.B. einmal den heimischen Rex Supercharger VX ECVT: Ein Kleinwagen der äußerst wettbewerbsbetonten Kei-Klasse mit 0,6 Litern, 64 bhp, superchrager, intercooler und Allradantrieb.

In diesem Segment, das sehr stark dem Wettbewerb unterliegt, produzierte Subaru für den heimischen Markt einen Wagen mit 2 Litern dohc Turbomotor mit einer überwältigenden Leistung von 220 bhp. Sicherlich sind die besonderen Konstruktionsfertigkeiten der Ingenieure bei der Produktion eines echt mitreißenden Sportcoupes in Japan längst bekannt, bis heute drang der gute Ruf jedoch nicht in die USA vor.

Nachdem man sich für die Aufnahme eines Boxer VI in das 23A-Programm entschieden hatte, untersuchten die Ingenieure die Möglichkeit, bereits bestehende Produktionseinrichtungen für den Bau eines Motors einzusetzen.